Vergangenes Wochenende war Alan zu Gast bei Amélie Grassi und unterstützte sie an der Plastimo Lorient Mini. Diese erste Regatta der Saison der Mini 6.50-Klasse, die im Duo ab und bis Lorient/Frankreich gesegelt wird, ist traditionsgemäss die Gelegenheit für Newcomers, ehemalige Mini-Segler und grosse Namen aus der Welt der Hochseeregatten ins Boot zu holen. Mit der Tyrion, der Nummer 944, haben Amélie und Alan sich den Sieg in der Kategorie Serienboote geholt, nach einem langen, harten Kampf – und vor allem einem unglaublichen Finish. Der Kurzzeit-Co-Skipper berichtet.
«Es war grossartig, mit Amélie zu starten. Da mein Boot gerade überholt wird, war ich froh darüber, wieder einmal draussen zu sein und an einer Regatta teilnehmen zu können, dazu noch mit einer Serien-Mini! Das Niveau war unglaublich. Auch für uns war die Regatta kein Pappenstiel und wir durften uns nicht zu den Titelanwärtern zählen. Ich hatte zuvor gerade mal drei Stunden auf dem Boot verbracht und zwei Segel getestet. Ich kannte die Tyrion also nicht wirklich und konnte auch noch nicht richtig mit ihr umgehen. Das Ziel war deshalb, Amélie einfach so gut wie möglich zu unterstützen, denn immerhin war es ihre erste Regatta und erst ihre zweite Nacht auf See.
Hier den Sieg zu holen ist einfach phänomenal, denn Pierre «Pitos» Chedeville war in den vergangenen zwei Jahren mit seinem Boot eine Klasse für sich. Und es ist auch ein toller Lohn für unseren Einsatz. Der Kampf war hart, irgendwann konnten wir einfach nicht mehr, wir waren die ganze Nacht an den Leinen. Aber so ist es nun mal: Wenn alle die gleichen Boote fahren, treten alle mit gleich langen Spiessen gegeneinander an und sind gleich schnell, daran gibt’s nichts zu rütteln. Das Zünglein an der Waage ist in diesen Fällen die Strategie. Unsere ist aufgegangen, das ist genial.
Für mich war diese Regatta mit praktisch lauter gleichen Booten (knapp ein Drittel der Serienboote waren Pogo 3) ein schönes Comeback bei den Minis. Natürlich konnte ich auch beweisen, dass ich, wenn man mir ein gutes Boot gibt, mir zu helfen weiss (lächelt).»
Amélie und Alain sind am Freitag, 6. April, um 12.00 Uhr in See gestochen, als eines von 58 Teams (17 in der Kategorie Prototyp und 41 in der Kategorie Serienboote). Die Ziellinie überquert haben sie 1 Tag, 19 Stunden, 50 Minuten und 24 Sekunden später, am Sonntag, 8. April, um 11.50 Uhr, als Sieger in der Kategorie Serienboote, mit einem Vorsprung von 16 Sekunden. Im Gesamtklassement belegen sie den hervorragenden fünften Rang.